Schwäbische Sprüche

Hochzeid bedeided für di, dess du endlich loslasse kannsch
Hochzeid bedeided für di, dess du und sie ois seid
Hochzeid bedeided für di, dess ihr eich unbändich liabe könnd

Hochzeid bedeided für di vil mehr als oi Underschrifd
Hochzeid bedeided für di immr für den andere da z soi
Hochzeid bedeided für di bald an Kindr denke z könne

Hochzeid bedeided für di, dess du unendlich glügglich bisch
Hochzeid bedeided für di, dess du dir rechte Wahl gdroffe hasch
Hochzeid bedeided für di, dess du alls für doi Fraue dun wirsch

Hochzeid bedeided für di vil mehr als oi Überoikunfd zweir Mensche
Hochzeid bedeided für di zwei Ring vollr Leidenschafd an dr Hand vom jeweils andere
Hochzeid bedeided für di oifach alls zwische Hir und da, zwische Diesseids und Jenseids

Dr Walter rennt zur Mutter hoim,
er hot´s gar wichtig g´het:
Die Buaba en dr Schul hend gsaid,
dr Storch brengt Kinder net.
Wenn mi dr Storch net bronga hot,
woher hosch mi no kriegt?
Die Mutter denkt:
Was sag i gschwend?
A Sünd isch, wenn ma lüegt!
Sie sait en dr Verlegaheit:
Di han i kauft beim Tietz!
Des Büeble guckt en Spiegel nei
ond sagt betrübt: Ma sieht´s!
Hättsch a paar Pfennig meh ausgea
für mi vor siebe Johr,
no hättsch an schönra Bueba kriegt
ond koin mit rode Hoor!

(unbekannt – schwäbisch)

Der hot meh Dregg am Schtecka, als Hoar am Grend.

Der hat mehr Dreck am Stecken, als Harre auf dem Kopf.

Au a alde Maus fend iberall a Loch.

Auch eine alte Maus findet überall ein Loch. (Lebenserfahrung hilft einem in vielen Situationen)

An Mo goht nia fehl, er findet blos Neues.

Ein Mann verirrt sich nie – er findet nur immer Neues.

Alle merkat, wenn i bsoffa be, aber koiner merkt, wenn i Durscht hob.

Alle merken es wenn ich betrunken bin, aber keiner merkt es wenn ich Durst habe.

Älle henn dr gleiche Arsch.

Alle Menschen sind gleich

A wa, mr isch bloß oimol jong!

Ach was, man ist nur einmal jung. (Man soll das leben genießen.)

A mancher Baum blüht schee, ond drägt doch koi Fruchd.

Manch ein Bau blüht schön aber trägt doch keine Frucht. (Der Schein trügt.)

A guade Ausred isch an Baddza wert.

Eine gute Ausrede ist sehr viel wert.

A Gsondor Mensch hot tausend Wensch, a Kranker bloß oin.

Ein Gesunder Mensch hat 1000 Wünsche, ein Kranker nur einen.

A Frau macht sich immer Sorga um ihr Zukunft, bis se an Mann hat. A Mann macht sich nia Sorga um sai Zukunft, bis er a Frau hat.

Eine Frau macht sich immer Sorgen um ihre Zukunft bis sie einen Mann hat. Aber ein Mann macht sich nie Sorgen um die Zukunft bis er eine Frau hat.

A deam hosch a Freid, wia an Hond amma Wefzganest.

Ein sehr unangenehmer Mensch.

A bissle isch emmer no besser wia gar nix.

Ein wenig ist immer noch besser wie gar nichts.

Ein Postbote stürzt bei Glatteis von seinem Fahrrad und seine ganzen Briefe liegen verstreut auf dem Boden.
Es kommt zufällig der Ortspolizist vorbei und sagt schadenfroh zu ihm:
„Gibt’s bei dr Boschd no meh so Dackl ?“
Darauf antwortet der Postbote:
„Noi – Älle andere send bei dr Polizei !“

Ein französischer Soldat ist in den Neckar gefallen.
Weil er aber nicht schwimmen kann ruft er lauthals um Hilfe: „Au secour, au secour!“
Auf der Brücke beim Neckar steht der Gog (= alteingesessener Tübinger Weinbauer) der seine Hilferufe hört,
dieser ruft ihm zu, bevor er ins Wasser springt, um zu helfen: „Oooh Mahle,
Du heddsch au besser schwemma glernt anschdad franzeesisch.“

„Send Sia grad eigschdiga (sind sie gerade eingestiegen)“ fragt n Schaffner einen weiblichen Fahrgast.
„Freilich – oder moinet Sia vielleicht, i sei en dem Waga ufd Welt komma ? (Klar – oder meinen sie vielleicht ich wäre in dem Wagen auf die Welt gekommen)“ antwortet die Frau.
Der Schaffner sagt darauf hin: „Noi – so alte Karra hent mir nämlich net! (Nein – so einen alten Wagen haben wir nämlich nicht)“

Gottes schönste Gabe ist und Bleibt der Schwabe

Der frißt au koin Drec

Ein Wengerter (Weingärtner) hat seinen verunstalteten Wengert (Weinberg) wieder in Ordnung gebracht. Als der Dorfpfarrer vorbeikommt sagtr:
„Da sieht man was mit ihrer und Gottes Hilfe geleistet worden ist.“
Darauf der Wengerter:
„Do heddad se amol den Wengert seha solla, wo’s onser Herrgott no alloi bewirtschaftet hot (Da hätten sie mal den Weingarten sehen sollen wo unser Herrgot en noch alleine bewirtschaftet hat.)“.

Nix gschwätzt, isch gnug globt

Das bedeutet: Nichts sagen ist genug gelobt.

s’isch halt wies isch = Es ist so wie es ist

Der isch’s z’faul zom essa.

alle äckerle alle wiesä,
solle uns de Hals nahfliesa…..